JRK Europabuch

Es war einmal ein kleiner Kobold Namens Oisin, der in dem irischem Dorf Galway wohnte. Eines Herbstnachmittages ging er im Wald spazieren Oisin lief über die bunt gewordenen Blätter, sprang über Baustämme, plantschte im kalten Fluss und schnitzte in seiner kleinen Hütte Figuren. Er sang gerade vor sich hin, als er ein lautes Geräusch hörte. Er ging vorsichtig zum Fenster und schaute raus, doch da war nichts. Er setzte sich wieder hin und sang weiter. Nach einer Weile kam dieses Geräusch wieder, Oisin tapste ganz langsam zur Tür und riss sie mit einem Mal auf und rief: „Jetzt hab ich Dich!“, doch da war keiner. Er wollte gerade die Tür wieder schließen, doch dann sah der kleine Kobold ein Leuchten hinter der großen Eiche, er rieb sich die Augen und schaute noch mal, um sicher zu gehen, dass er doch keinen Unsinn sah. Oisin war so neugierig und lief zu der Eiche und da war das Leuchten. Es war eine große, mit Moos bedeckte zweiflügelige Tür. Doch was war dahinter? Oisin ging an der Tür vorbei, doch da war nichts, einfach nichts. Er öffnete die Tür und das Licht wurde immer heller und greller. Oisin war ein mutiger Kobold und beschloss, durch die Tür zu gehen. Mit einem Hopser sprang er durch die Tür, er konnte darüber seinen Augen nicht trauen, was er sah. Doch was machte ihn so stutzig? Oisin war in einer völlig anderen Welt gelandet. Da gab es solche Dinger mit Rädern, die fuhren auf schwarzem, hartemZeug rum, und ganz viele bunte Lichter, die immer die Farbe wechselten. Wo war der kleine Kobold nur gelandet? Oisin wurde immer nervöser und schlug aus Versehen die magische Tür zu. Doch wie sollte er jetzt wieder zurückkommen? Er wusste es nicht! Oisin setzte sich auf einen Stein und weinte. Er fragte sich, wie er denn jetzt wieder nach Hause kommen sollte. Ein Junge bemerkte den Kobold, ging zu ihm hin, tippte ihm auf die Schulter und fragte den schluchzenden Oisin, warum er so doll weinte. Oisin erzählte ihm, dass er imWald gewesen war und dann ein Geräusch gehört hatte, woraufhin er dann durch die magische Tür gelaufen war. Der Junge hörte ihm aufrichtig zu und wusste sofort, wie er den kleinen Kobold nach Hause bringen würde. Der Junge nahm Oisin an die Hand und brachte ihn in eine abgelegene Gasse. Da sah der kleine Oisin die große magische, zweiflügelige, mit Moos bedeckte Tür wieder. Oisin umarmte den Jungen und bedankte sich bei ihm, dass er ihn zu der Tür gebracht hatte. Nach einem lauten „Bitte!“ hüpfte der Kobold wieder durch die Tür und ging, nachdem er wieder in seinem Wald gelandet war nach Hause. Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute. Märchen Oisin auf dem Weg in eine andere Welt Irland – Landesverband Sachsen 34

RkJQdWJsaXNoZXIy NDcxNDky